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Die Rennpappe, die zum Kult wurde

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Robust und (fast) unkaputtbar - unser Trabant 601.
Der Trabant 601 war das dritte und meistgebaute Modell der in der DDR hergestellten Trabant-Kleinwagen-Baureihe. Er wurde unter der Typenbezeichnung P 601 von 1964 bis 1990 bei Sachsenring Automobilwerke Zwickau gebaut, der Zweitaktmotor wurde im Barkas-Werk produziert. Über drei Millionen Trabis kamen auf die Straße. Bevor man einen Trabi sieht, hört man schon das typische Knattern seines Motors. Und wenn er vorbeigeknattert ist, liegt dieser unverwechselbare Abgas-Duft der Zweitaktmaschine in der Luft.

Mit dem Trabant 601 begann eine „große Zeit der kleinen Schritte“, während derer am Trabant zwar regelmäßig Verbesserungen vorgenommen wurden, allerdings blieben Karosserie und Fahrzeugtechnik im Wesentlichen unverändert. Das Konzept veraltete während seiner Produktion zunehmend. Bestrebungen, die Nachfolgetypen 603 und 610 in Serie zu bringen, wurden von politischer Seite blockiert. Ein Lizenzvertrag mit VW im Jahr 1984 führte schließlich zum Einbau eines Viertaktmotors in Gestalt des Typs 1.1, der jedoch erst 1990 in Serie ging.

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Ein ordentlich restaurierter Trabant 601, wie er nicht nur bei Oldtimer- oder Trabi-Treffen zu sehen ist.
Was Anfang der 1990er Jahre kaum jemand dachte: Heute hat die "Rennpappe" Kultstatus erreicht und lässt in dieser Hinsicht selbst den VW Käfer hinter sich. Das liegt vermutlich auch daran, dass der Trabi einfach zu warten und instandzusetzen ist. Schon zu seinen Produktionszeiten haben Trabi-Besitzer mit viel Geschick ihren Liebling "getunt" - äußerlich, aber auch unter der Motorhaube.

Während sich in den sogenannten Wirtschaftswunderjahren manch Westdeutscher samt Familie im VW Käfer über die Alpen in Richtung Italien quälte, ging es im Osten Deutschlands mit einem vollgepackten Trabant in Richtung Ungarn oder Bulgarien.

Motor: Zweizylinder-Ottomotor, quer eingebaut, luftgekühlt
Hubraum: 594,5 cm³
Max. Leistung: 26 PS (19,1 kW) bei 4200 min−1
Getriebe: Vierganggetriebe mit Lenkstockschaltung, Freilauf im vierten Gang
Schmierung: Gemischschmierung im Verhältnis 1:33, ab 1974 dann 1:50
Leergewicht: 620 Kilogramm
Max. zulässiges Gesamtgewicht: 1000 Kilogramm
Höchstgeschwindigkeit: ca. 100 km/h
Kraftstoffverbrauch: 8–9 l/100 km; ab 1984 dann 6,9-7,1 l/100 km
Tankinhalt: 24 Liter, davon etwa 4 Liter Reserve; ab Herbst 1972 schließlich 26 Liter