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So lebte der DKW im Sozialismus weiter

Bild "Auto:ifa_f8_01.jpg"
"Mein" erstes Auto war dieser IFA F8 Kombi, den damals natürlich mein Vater steuerte.
Mit dem F8 verbinde ich zahlreiche gemeinsame Stunden mit meinem Vater. Als Knirps bewunderte ich, wie er dieses laute und kalte Gefährt über die Straßern jonglierte. Ich Leichtgewicht hüpfte bei jedem Schlagloch ob der gut gepolsterten Sitze bis an die Decke. Im Inneren roch es meist streng nach Benzin. Im Winter war es mangels einer Heizung drinnen fast genau so kalt wie draußen. Trotzdem fand ich dieses mit Holz beplankte Auto spannend.

Von 1949 bis 1955 wurde der IFA F8 Kombi im Automobilwerk Zwickau hergestellt. Von hier kam später dann der legendäre Trabant. Von den F8-Fahrzeugen wurden rund 25.000 ausgeliefert. Die Produktion von Ersatzkarosserien aus Sperrholz für den Kombi wurde im sächsischen Meerane noch bis 1964 fortgesetzt. Der Neuaufbau solch eines Oldtimers erfordert deshalb viel handwerkliches Können, wie es nur noch in speziellen Werkstätten zu finden ist.

Hier ein gelungener Video-Clip über einen schick

restaurierten IFA F8 Kombi.

Der IFA F8 hatte den 0,7-Liter-Motor der DKW-Meisterklasse, der seit 1933 weitgehend unverändert die DKW-Frontwagen antrieb. Er wurde nach dem Krieg im Motorenwerk Chemnitz produziert. Die Kraft des 20 PS liefernden Zweitaktmotors wurde über ein Dreigang-Getriebe (mit sperrbarem Freilauf in allen drei Gängen) auf die Vorderräder übertragen. Gestartet wurde der F8 mit Dynastart – einer Kombination aus Anlasser und Lichtmaschine. Der Motor wurde mit geänderter Drehrichtung und erhöhter Leistung im AWZ P 70, dem Vorläufer des Trabant, weiterverwendet. Ob seiner Holzverkleidung und den eckigen Fenstern wurde der Kombi scherzhaft "fahrender Hasenstall" genannt.

Bauart: 2-Zylinder-Zweitakt-Ottomotor, in Reihe vorn quer eingebaut
Hubraum: 690 cm³
Max. Leistung: 20 PS (15 kW) bei 3500 min−1
Höchstgeschwindigkeit: 85 km/h
Kraftstoff-Gemisch: 1 zu 25
Verbrauch auf 100 km: 7,5–8 l
Tank: 32 Liter