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Neue Federbeine von ZT-Tuning

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Die neuen Hinterbeinchen sind ein Hingucker.
Zugegeben, die hinteren Federbeine meiner S51 waren noch in Ordnung. Aber während meines Grün-Rausches suchte ich nach weiteren farbigen Details. Eher durch Zufall kam ich auf die Federbeine von ZT-Tuning. Ich fand sie einfach schick.

Wie bei so vielen Dingen scheiden sich auch daran die Geister. Nachdem ich mit den Beinchen schon einige Runden gedreht habe, finde ich sie im Vergleich zu den originalen Stoßdämpfern wirklich komfortabler. Für meine lädierten Bandscheiben ist jeder Ausritt nun ein Vergnügen - weich gepolsterter Sitz und nicht so hart eingestellte Federbeine sorgen für guten Fahrkomfort.

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Der Abstand der Befestigungspunkte muss genau stimmen.
Laut ZT-Tuning habe man bei den Stoßdämpfern sowohl die Zug- als auch die Druckstufendämpfung sorgsam an das S51-Fahrwerk angepasst, um ein ausgewogen Fahrverhalten zu erreichen. Dies ermögliche unter anderem auch eine hohe Fahrstabilität bei schnellerer Fahrweise.

Die Federbeine werden mit einer ABE und einer Montageanleitung für die Simson-Typen S50, S51, S53, S70 und S83 geliefert. Dazu gibt es auch zwei Schlüssel für die Einstellung der Federvorspannung. Die Federbeinlänge wird per Gewinde eingestellt. Aber Achtung: Die ABE gilt nur für die Variante mit 360 Millimeter Abstand. Das heißt, vom Mittelpunkt des oberen zum Mittelpunkt des unteren Befestigungsauges muss exakt dieses Maß bestehen. Wird die Maschine mittels der Federbeine höher gelegt, erlischt die Betriebserlaubnis. Dass die ABE immer bei jeder Ausfahrt dabei sein muss, versteht sich von selbst.

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Zwei Schlüssel zum Einstellen der Federvorspannung.
Die Federbeine habe ich mit sogenannten Washern befestigt. Das sind eloxierte CNC gefräste Alu-Unterleger. Die sehen schicker aus als die silbernen Unterlegscheiben mit Sechskantschrauben, die da sonst verbaut sind.

Am Ende der Arbeit kommt die Simme aber gut 10 Millimeter höher. Das ist zwar beim ersten Hingucken nicht zu sehen. Aber spätestens beim Aufbocken der S51 kommt man ins Grübeln. Der originale Hauptständer ist einfach zu kurz. Die Maschine hat keinen sicheren Stand mehr. Es muss also ein neuer Ständer angebaut werden. Das kann zur Herausforderung werden.

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Der notwendige neue Hauptständer.
Ein neuer Ständer sollte eine U-Form haben. Damit wird am besten verhindert, dass er später mal am Hinterrad schleift. Es gibt Ständer mit einer oder mit zwei Ösen für die Zugfeder, die den Ständer in der Waagerechten hält. Diese Feder sollte gleich mit bestellt werden. Bei mir passte die Feder des Original-Ständers nicht in die Öse des neuen Ständers.

Um den Ständer zu wechseln, muss die Simme sicher angehoben werden. Diese Arbeit sollte man zudem nicht alleine machen. Ich hatte meine S51 per Wagenheber mit Gummizwischenlage am Motorblock angehoben, nachdem ich zuvor die Mutter auf dem Befestigungsbolzen des Ständern gelockert hatte. Der zweite Mann klemmte sich dann das Vorderrad zwischen die Beine, damit die Simme nicht umfiel. Dann hebelte ich mit einer spitzen Zange die Feder aus, löste die Mutter und zog den Bolzen heraus. Der Ständer fiel mehr oder minder herunter.

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Die neue Zugfeder für den Hauptständer.
Der Einbau des neuen Ständers war etwas hakeliger. In den Ständer muss ein Führungsrohr gesteckt werden, durch das später der Befestigungsbolzen kommt. Dieses Rohr erwies sich als etwas zu lang, wodurch sich der Ständer nicht in den Rahmen drücken ließ. Also wurde das Rohr dezent um ein, zwei Millimeter abgeschliffen. Dann passte alles: Bolzen rein, Mutter drauf, Maschine auf den Ständer abgelassen, Mutter festgezogen. Jetzt kam aber der Kräfte zehrendste Akt: Die Feder musste angebracht werden. Und das Teil ist unheimlich stramm. Ich nahm einen robusten Strick und zog von der Sitzbank aus die Feder in Position, während der zweite Mann zusah, die Feder auf den Haltenippel am Rahmen zu zwängen. Im zweiten Anlauf klappte es. Das nächste Mal nehme ich aber einen Montagehaken. Damit lässt sich die Feder besser strecken. Sie auf den Haltenippel zu lancieren bleibt trotzdem ein Geschicklichkeitsspiel.