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Etappe 5: Neuhaus - Bad Blankenburg
Die heutige Tour hat durchaus etwas Goldiges. Wir fahren von Neuhaus ein Stück die Strecke zurück, die wir auf der vorigen Etappe gekommen sind. Es ist die Bundesstraße 281 in Richtung Eisfeld. In Limbach biegen wir scharf links in Richtung Schalkau ab und schlängeln uns hinunter ins Tal.
Auf etwa halber Strecke nach Schalkau kommen wir durch Theuern - ein Goldgräberort. Das dazugehörige Museum ist nicht zu verfehlen. Der Geologe Dr. Markus Schade hat hier gemeinsam mit seiner Frau eine sehenswerte Ausstellung aufgebaut, die den Besucher in die geheimnisvolle Welt des Goldes entführt. In drei Abteilungen werden alte praktische Erfahrungen und neueste wissenschaftliche Erkenntnisse über die Geschichte, Geologie und Gewinnung von Gold in Thüringen, Deutschland und darüber hinaus leicht verständlich und unterhaltsam offeriert. Schade gilt als profunder Kenner vieler Goldvorkommen in Deutschland, Europa, Sibirien, Alaska, Kanada und Australien.
Der Bach Grümpen bei Theuern ist einer der größten Magnete für Goldsucher. "Von den 244 goldführenden Bächen der Region ist er einer der goldreichsten", so Markus Schade. Eine gute Tagesausbeute sind nach seinen Worten 200 Milligramm - also 20 große Brocken oder 500 ganz kleine. "Bei acht Stunden Arbeit kommt man auf einen Stundenlohn von etwa 9 Cent, verkauft man die Nuggets als Sammlerstücke, werden es vielleicht 1,80 Euro", erklärt der Geologe. Wer sich selbst mal unter Schades Anleitung als Goldwäscher versuchen möchte, sollte die entsprechende Zeit mitbringen und den goldigen Exkurs langfristig planen. Schades Goldexkursionen sind sehr beliebt.
Wir schwingen uns wieder auf den Sattel und gleiten hinter nach Schalkau, ins Schaumberger Land. Auch diese Region ist reich an Sehenswürdigkeiten. Zu den eindrucksvollsten gehören die Ruinen der Burg Schaumberg und deren Schwesterburg Rauenstein. Genauso sehenswert ist das Schloß Almerswind mit seinem Schloßpark. Kulturhistorisch interessant ist die mehr als 700-jährige Johanniskirche mit ihrer Holland-Orgel. In Rauenstein gibt es ein hübsches Porzellanmuseum.
Über die Bundesstraße 89 fahren wir vorbei an dem Ort mit dem außergewöhnlichen Namen Mengersgereuth-Hämmern, kurz Mäng-Hämm, und nach einigen von hohen Bäumen umrahmten Kurven steuern wir auf Sonneberg zu. Die Stadt war über Jahrzehnte eines der bedeutendsten Zentren der Spielzeugherstellung. Der Glanz ist verblasst. Heute halten noch einige Manufakturen und der Modellbahnhersteller Piko die Fahne hoch. Weiterhin einzigartig ist das Spielzeugmuseum in der Stadt. Es beherbergt seit 1901 die traditionsreichste deutsche Spielzeugsammlung. 6.000 Spielzeuge von der Antike bis zur Gegenwart sind in der Ausstellung zu sehen. Insgesamt verwahrt das Museum rund 60.000 Sammlungsobjekte. Eine besondere Attraktion ist die "Thüringer Kirmes", ein aufwändiges Schaustück für die Weltausstellung von 1910.
Nachdem wir uns ausgespielt haben, folgen wir der Bundesstraße 89 weiter in Richtung Föritz/Kronach und biegen bald nach links in Richtung Lauscha ab. Die Strecke führt uns durch Steinach, wo heute auch noch Spielzeug hergestellt wird und das vor Zeiten für die Herstellung von Griffeln weltbekannt war. Schon lange geht kein Schüler mehr mit Schiefertafel und Griffel in den Unterricht. Im städtischen Schiefermuseum kann man jedoch noch mal in diese Zeit eintauchen. Den Schiefertafeln werden wir übrigens auf der sechsten Etappe erneut begegenen.
Steinach ist heute eine gute Adresse für Aktivurlauber. In der dortigen Skiarena gibt es winters wie sommers immer die Möglichkeit, etwas für die Fitness zu tun.
Nach Steinach steigt im engen Tal die Straße an und wir erreichen bald einen weiteren Ort von Weltberühmheit - die Glasbläserstadt Lauscha. Die Stadt ist als Wiege des lampengeblasenen Glases anerkannt. Kunstvoller Christbaumschmuck eroberte von hier aus die Welt. Die Glasbläser blicken auf eine über 400-jährige Tradition zurück.
Der Besucher kann sich im Museum für Glaskunst einen Einblick in das Leben und Schaffen der Glasbläser von einst und heute verschaffen. Es gibt unzählige Vorführwerkstätten und Geschäfte, in denen Kunstglasbläser ihr Handwerk demonstrieren und ihre Unikate zum Kauf anbieten. Ein Weihnachtsmarkt hat das ganze Jahr über geöffnet. Nicht minder erstaunt ist der Neuankömmling, wenn er erfährt, dass 1835 Ludwig Müller-Uri in Lauscha das erste künstliche Menschenauge aus Glas entwickelt hatte. Bis heute sind die Lauschaer nahezu unangefochtene Meister dieser filigranen prothetischen Arbeit.
Blick in das Fröbel-Memorialmuseum. |
Oberweißbach liegt in mitten des "Thüringer Kräutergartens", einer reizvollen Mittelgebirgslandschaft zwischen dem Rennsteig und dem Schwarzatal. So sind einige Kräuterfrauen und Buckelapotheker hier zu Hause. Im Fröbelschen Geburtshaus befindet sich deshalb nicht nur ein Memorialmuseum für den Pädagogen, sondern auch eine äußerst interessante Ausstellung zum Olitätenhandel. Die im Ort angebotenen regelmäßigen Kräuterwanderungen und -seminare sind gut besucht.
Ein Wahrzeichen von Oberweißbach ist der Fröbelturm. Er wurde zum Gedenken an Fröbel auf dem 785 Meter hohen Kirchberg errichtet. Auf dem Aussichtsturm wird der Besucher mit herrlichen Panoramablicken über das Thüringer Mittelgebirge belohnt. Im Turm befindet sich eine nette Gaststätte.
Ein Bergbahnwagen huckepack im Gegenverkehr.Jetzt fällt die Entscheidung nicht leicht: Turm oder Bahn - oder doch beides? Auf jeden Fall sollten wir uns die Oberweißbacher Bergbahn nicht entgehen lassen. Die technische Attraktion steht unter Denkmalschutz. Als steilste Standseilbahn der Welt zum Transport normalspuriger Eisenbahnwagen überwindet sie von der Talstation Obstfelderschmiede bis Lichtenhain auf einer Strecke von 1360 Metern einen Höhenunterschied von 320 Metern (Steigung 1:4). Sie fährt täglich im Halbstundenrythmus. Die Fahrzeit beträgt etwa 20 Minuten. Vom Bahnhof Oberweißbach rumpeln wir zuerst mit einem elektrischen Wagen nach Lichtenhain. Das Ticket können wir beim Triebwagenführer lösen. In Lichtenhain steigen wir in die Seilbahn um und lassen uns hinunter ins Schwarzatal abseilen. Urig.
Wieder zurück in Oberweißbach fahren wir mit dem Mopped über Unterweißbach hinunter ins Schwarzatal und biegen unten nach rechts in Richtung Bad Blankenburg ab. Die inzwischen bestens sanierte Straße führt uns direkt zum Schloss Schwarzburg bzw. zu dem, was von der einstigen Pracht noch übrig geblieben ist. Der Stammsitz des alten Grafen- und Fürstengeschlechtes der Schwarzburger fiel 1940 den Umbauplänen der Regierung des Dritten Reiches in weiten Teilen zum Opfer. Im Klartext: Die Nationalsozialisten haben den herrlichen Bau total demoliert. Ein Feuer in den 1980er Jahren setzte noch eins drauf. Ein Verein bemüht sich heute, den totalen Verfall des ansonsten malerisch gelegenen Schlosses aufzuhalten.
Das restaurierte Kaisersaalgebäude auf der Schwarzburg. Und vom Parkplatz vor dem Schlosseingang ist der Weg nicht weit. Zumal dies ein äußerst geschichtsträchtiger Boden ist: 1919 unterzeichnete Reichspräsident Friedrich Ebert auf der Schwarzburg die Weimarer Verfassung.
Von Schwarzburg rollen wir zur nächsten geschichtsträchtigen Burg. Hoch über Bad Blankenburg thront die Burg Greifenstein. Sie ist eine der größten Feudalburgen Deutschlands. Die Blütezeit erlebte das ehemalige Schloss Blankenburg, diese Bezeichnung war bis ins 17. Jahrhundert üblich, im 13. und 14. Jahrhundert. Damals residierten sort die Schwarzburg-Blankenburger Grafen. 1304 wurde hier Graf Günther XXI. geboren, der 1349 zum deutschen König gewählt wurde. Seine Regentschaft dauerte allerdings nur einige Monate.
Bad Blankenburger in typischen Trachten der Region.Heute bemüht sich auch hier ein Verein um die Erhaltung der Burg. Dass die Burg noch so gut in Schuss ist, hat übrigens auch einen sportlichen Aspekt. Nach dem Ersten Weltkrieg entschied sich der "Verband der Turnerschaften auf deutschen Hochschulen" (V.C.) für Bad Blankenburg als Tagungsstätte. Die Vereinigung war maßgeblich an der Wiedererrichtung des Turmes der Burg Greifenstein (1928), der Schaffung der Sportanlage unter dem Hainberg (1931, heute Landessportschule) und dem Bau der Stadthalle (1931) beteiligt. Noch heute besuchen Mitglieder des Coburger Convents (C.C.) alljährlich zu Pfingsten die Stadt am Fuße der Burg.
Bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges entwickelte sich Blankenburg zu einem florierenden Kurstädtchen. Sanatorien wurden gebaut, ein Villenviertel entstand.
In der Neuzeit versucht Bad Blankenburg wieder an diese florierenden Zeiten anzuschließen. Ein schwieriges Unterfangen...
Strecken-Guide
(unbearbeitete Version)
Die Route - online
Typ: Tagestour
Strecke: 100 km
Zeit: 8 Stunden
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Bad Blankenburg
Blankenburg versucht heute, an seine Tradition als kleines, aber feines Kurstädtchen anzuschließen. Im Jahre 1911 hatte Fürst Günther von Schwarzburg-Rudolstadt dem Ort die Bezeichnung "Bad Blankenburg, Thüringerwald" verliehen. Der wohl bekannteste Bürger (und auch Ehrenbürger) Blankenburgs war der Pädagoge Friedrich Fröbel, der seit 1837 hier lebte und 1840 im heutigen Fröbelsaal des Rathauses den ersten Allgemeinen Deutschen Kindergarten gründete. Informations- und Wanderzentrum Bad Blankenburg Bahnhofstraße 40 (im Bahnhofsgebäude) 07422 Bad Blankenburg Fon 036741-2667 Fax 036741-42442 Mail info@bad-blankenburg.de Web www.bad-blankenburg.deTouristische Kontakte
Deutsches Goldmuseum Im Grund 4 96528 Theuern/Thür. Fon/Fax 036766-87814 Mail info@goldmuseum.de Web www.goldmuseum.de Öffnungszeiten täglich 9 - 17 Uhr im November nur nach vorheriger Anmeldung Eintrittspreise Erwachsene: 2 Euro oder 0,2 g Gold Jugendliche bis 18 Jahre: 1 Euro oder 0,1 g Gold Kinder bis 6 Jahre: frei 3 und mehr Geschwister bis 18 Jahre: frei Goldwaschen für Erwachsene (bis 20 Teilnehmer je Gruppe) Dauer: etwa 2,5 Stunden Preis: 100 Euro für Gruppen bis 10 Personen Tourist-Information "Schaumberger-Land" Am Bahnhof 1a 96528 Schalkau Fon 036766-82234 Fax 036766-82236 Web www.schaumberger-land.de Fremdenverkehrsamt Schalkau Markt 1 96528 Schalkau Fon 036766-29118 Fax 036766-29126 Web www.schalkau.de Porzellankabinett Rauenstein Neues Schloss Rauenstein Schlossstrasse 3 96528 Rauenstein Fon 036766-87721 Öffnungszeiten Dienstag bis Freitag: 10 - 17 Uhr Samstag und Sonntag: 13 - 17 Uhr Montag geschlossen Schildkröt-Puppen Museum Reitgasse 10 96528 Rauenstein Fon 036766-80040 Öffnungszeiten Montag bis Freitag: 9 - 12 Uhr und 13 - 16 Uhr Samstag: 13 - 16 Uhr Sonn- und Feiertage geschlossen Touristinformation und Naturparkcenter Sonneberg Bahnhofsplatz 3 (direkt im Bahnhofsgebäude) 96515 Sonneberg Fon 03675-702711 Fax 03675-742002 Mail tourismus@stadt-son.de Web www.sonneberg.de Deutsches Spielzeugmuseum Beethovenstraße 10 96515 Sonneberg Fon 03675-4226340 Fax 03675-42263426 Web www.spielzeugmuseum-sonneberg.de Öffnungszeiten Dienstag bis Sonntag, feiertags: 9 - 17 Uhr (letzter Einlass 16.30 Uhr) Eintrittspreise Erwachsene: 3 Euro Gruppen ab 20 Pers.: 2 Euro Kinder: 1,50 Euro Gruppen ab 20 Kindern: 1 Euro Führung pro Gruppe: 15 Euro Einführung pro Gruppe: 3 Euro Foto-/Videoaufnahmen: 1,50 Euro Tourist-Information Lauscha Bahnhofstraße 12 98724 Lauscha Fon 036702-22944 Fax 036702-22942 Mail touristinfo@lauscha.de Web www.lauscha.de Museum für Glaskunst Lauscha Oberlandstraße 10 98724 Lauscha Fon 036702-20724 Fax 036702-30836 Mail Glasmuseum.Lauscha@t-online.de Web www.glasmuseum-lauscha.de Öffnungszeiten Dienstag-Sonntag: 10 - 170 Uhr Eintrittspreise Erwachsene: 2,50 Euro Ermäßigt (Schüler, Studenten, Wehrpflichtige, Sozialhilfeempfänger, Besitzer einer Gästekarte der Stadt Lauscha): 1,50 Euro Familienkarte: 7,00 Euro Gruppen (ab 20 Personen): Erwachsene pro Person 2,00 Euro Ermäßigte pro Person 1,00 Euro Einführungsvortrag (ca. 10 Minuten): 10,00 Euro Große Führung (ca. 45 Minuten) (nach Voranmeldung) Fröbelstadt Marketing GmbH Markt 10 98744 Oberweißbach Fon 036705-62123 Fax 036705-62249 Mail Froebelstadt@t-online.de Web www.oberweissbach.de Fröbelmuseum Oberweißbach Öffnungszeiten Mai - Oktober Montag - Freitag: 10 - 12 Uhr und 13 - 17 Uhr Samstag/Sonntag/Feiertage: 13 - 17 Uhr November - April Montag - Freitag: 10 - 12 Uhr und 13 - 17 Uhr Sonntag/Feiertage: 13 - 16 Uhr Eintrittspreise Erwachsene: 2 Euro Gruppen ab 10 Pers.: 1,50 Euro Rentner: 1,50 Euro Gruppen ab 10 Pers.: 1 Euro Kinder 7 - 18 Jahre: 1 Euro Gruppen ab 10 Pers.: 0,75 Euro Gaststätte im Fröbelturm Di - Fr: 11 - 17 Uhr Sa, So, Feiertags: 11 - 19 Uhr montags: Kioskbetrieb (außer im Winter) Bergbahn Oberweißbach Mail info-bergbahn@bahn.de Web www.oberweissbacher-bergbahn.com Bergbahn-Tarife Einzelticket: 5,90 Euro (4,40 ermäßigt) (Gültig für eine Fahrt auf Bergbahn, Schwarzatalbahn, Flachstrecke für einen Erwachsenen. Eigene Kinder und Enkel bis 14 Jahre fahren kostenlos mit.) Tagesticket: 8,80 Euro (6,60 Euro) (Gültig für einen Tag auf Bergbahn, Schwarzatalbahn, Flachstrecke, BUS-Linien 16, 53, 502, 503, 504 und 704 - Abschnitt Neuhaus-Cursdorf - für einen Erwachsenen. Eigene Kinder und Enkel bis 14 Jahre fahren kostenlos mit.) Hunde (größer als Hauskatze): halber Fahrpreis Maschinenhausführung: 0,50 Euro pro Person Fremdenverkehrsverein Schwarzburg e.V. An der Schwarza 15 07427 Schwarzburg Fon 036730-22305 oder 383505 Fax 036730-32954 oder 22478 Mail info@fvv-schwarzburg.de Web www.fvv-schwarzburg.de Burg Greifenstein Greifensteinstraße 3 07422 Bad Blankenburg Web www.burg-greifenstein.de Öffnungszeiten Burg und Ausstellung täglich: 9 - 17 Uhr (außer montags) Burgschänke April - Oktober täglich 10 - 18 Uhr (außer montags) November - März täglich 11 - 17 Uhr (außer montags und dienstags) Friedrich-Fröbel-Museum Bad Blankenburg Johannisgasse 4 07422 Bad Blankenburg Fon 036741-2565 Fax 036741-47311 Mail info@froebelsociety.de Öffnungszeiten Dienstag - Samstag: 10 - 12 Uhr und 13 - 17 Uhr Sonntag und Montag: geschlossen
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