Touren - Tiere - Technik

Das Licht, an dem sich die Seele wärmt

(Bilder folgen)

Wie Burgen wecken sakrale Bauten romantisierende Fantasien im gehetzten modernen Menschen. Ich bin kein gläubiger Mensch. Doch  wenn sich die Gelegenheit ergibt, gehe ich gern durch eine offene Kirchentür, um inne zu halten. Und wo Gelegenheit dazu ist, zünden meine Sozia und ich dann eine Kerze an. Wir übergeben dem kleinen Lichtlein unseren Dank und unsere Wünsche.

Darum führt uns alljährlich eine Tour nach Vierzehnheiligen unweit des oberfränkischen Bad Staffelstein. Der sakrale Pracht- und Machtbau der Franziskaner ist beeindruckend. Blinde, so die Überlieferungen, sollen nach einem Besuch wieder sehend geworden sein. Tausende pilgern im Jahr zur barocken Wallfahrtsbasilika, um Abbitte zu leisten und Fürbitte zu erlangen.

Unsere Tour beginnt wie immer in Ilmenau. Auf der ehemaligen Bundesstraße 4 reiten wir in Richtung Coburg. Zwischen Stützerbach und Schmiedefeld überqueren wir den Rennsteig und schlängeln uns auf der anderen Seite entspannt ins Tal hinab gen Schleusingen. Mit dem Bau der Autobahn 73 hat die Stadt eine komfortable Umgehungsstraße erhalten. Am Ortseingang hangeln wir uns durch zwei Kreisel. Im zweiten Kreisverkehr nehmen wir die dritte Ausfahrt und rauschen weiter Richtung Oberfranken.

Die Piste führt am Bergsee Ratscher vorbei. Der aus Gründen des Hochwasserschutzes angelegte Stauusee ist ein beliebtes Naherholungsgebiet und für Country-Fans wegen des alljährlichen Festivals eine erste Adresse. Zum Baden mit oder ohne ist jetzt aber keine Zeit. Wir erreichen Wiedersbach und biegen kurz nach dem Ortseingang rechts nach Hildburghausen ab.

Auf einer schmalen, aber toll in Schuss gebrachten Straße fahren wir den Berg hinauf nach Gerhardtsgereuth. Dort geht es links weiter nach Hildburghausen. Die Straße windet sich weiter den Berg hinauf. Trotz großzügiger Kurven sollte gefühlvoll am Gashebel gedreht werden. Ist die Anhöhe erklommen gleiten wir kerzengerade hinunter nach Hildburghausen. In dem Städtchen, welches die Legende von der Dunkelgräfin bewahrt und in der sich 1828 Joseph Meyer mit seinem Bibliographischen Institut niederließ, halten wir uns in Richtung Heldburg/Bad Rodach/Coburg.

Schon von weitem sehen wir die imposante Silhoutte der Heldburg. Am Fuße der "Fränkische Leuchte" genannten Veste ist Gelegenheit für eine kurze Pause. Weiter geht es Richtung Franken. Dazu biegen wir kurz hinter dem Ortsausgang von Heldburg nach links ab. Eine ebene Straße, die L1135, führt uns zuerst nach Einöd und Lindenau. Dann reiten wir in Bayern ein, halten uns weiter auf der Straße, welche nun Staatstraße 2204 heißt. Über Autenhausen und Gemünda kreuzen wir kurz hinter Dietersdorf die Bundesstraße 303. Nach vier Kilometern erreichen wir Seßlach.

Wer diese Tour am Wochenende macht, wir in Seßlach vor verschlossenen Toren stehen - im wahrsten Sinne des Wortes. Denn der mittelalterliche Ortskern wird dann mittles schwerer Holztore verriegelt. Dann heißt es, kühlen Kopf bewahren, nach links auf die Kreisstraße Co 25 einbiegen und am Ortseingang wieder rechts auf die Staatsstraße 2204 auffahren. Rund um die verriegelte Stadt gibt es einige Parkmöglichkeiten. Ein kurzer Gang über den Marktplatz ist nämlich empfehlenswert.

Danach geht es weiter bis nach Itzgrund. Hier fahren wir nach links auf die Bundesstraße 4 auf, welche wir in Gleußen schon wieder rechterhand verlassen. Wir nehmen erneut die Staatsstraße 2204 unter die Räder. Nicht lange und wir erreichen den Ortseingang von Unnersdorf. Dort weist bereits ein Schild auf Kloster Banz hin. Es geht scharf nach links. Dann erklimmen wir auf der Kreisstraße LIF 2 das vor allem als Meditations- und Tagungsort von Unionspolitikern bekannte Kloster Banz. Die trutzige und wuchtige Anlage ist bei schönem Wetter ein sehr beliebter Ausflugsort. So kann es sein, dass es schwer wird, trotz eines großen (gebührenpflichtigen) Parkplatzes eine Abstellmöglichkeit für sein Mopped zu finden. In der Kloster-Restauration mit großem Biergarten unter schattigen Bäumen kann man sich die Kehle anfeuchten.

Anschließend rollen wir wieder steil hinab nach Bad Staffelstein. Schilder weisen den Weg nach Vierzehnheiligen. Unterhalb von Vierzehnheiligen ist ein gebührenpflichtiger Parkplatz. Die Parkgebühr schließt die Fahrt mit dem Pendelbuss hinauf zur Basilika mit ein. Wir bevorzugen es, die gut 1000 Meter mit einem finalen steilen Anstieg zu Fuß zu gehen. Wem dann die Zunge über das Pflaster schleift, der lässt sich halt erst in einem der dortigen Lokale nieder, bevor er die meist Weihrauch geschwängerte Basilika betritt.

Seit dem 15. Jahrhundert streben Wallfahrer nach Vierzehnheiligen, um den Schutz der 14 Nothelfer zu erbitten. Die Basilika wurde Ende des 18. Jahrhunderts gebaut. Sie gehört zu den bedeutendsten Barockbauten in Bayern. Der Wallfahrtsort liegt am Jakobsweg, dem Pilgerweg zum Grab des Apostels Jakobus. Dessen Grab befindet sich in Santiago de Compostela in Spanien.

Wer am Ziel mehr unternehmen möchte und darum auf der Anfahrt nur kurze Pausen gemacht hat, dem empfehle ich eine einstündige Wanderung zum Staffelstein. Der Weg beginnt etwas oberhalb der Basilika. Das ist bei schönem Wetter ein entspannter Spaziergang zum Platz einer ehemaligen legendären Keltensiedlung, von wo aus sich ein genialer Ausblick übers Land bietet. Und eine Restauration gibt es dort natürlich auch.

Der Staffelberg ist mit seinen 539 Metern über dem Meeresspiegel eines der beliebtesten Ausflugsziele der Region. Seine Besonderheit verdankt der Berg seinem Hochplateau. Schon vom 4. bis zum 1. Jahrtausend v. Chr. war er immer wieder besiedelt.

Wer sich den Staffelstein für einen zweiten Besuch aufheben will, dem empfehle ich, Vierzehnheiligen dann gleich von oben anzusteuern. Von Kloster Banz kommend nimmt man dann die Auffahrt Staffelstein Nord der Autobahn 73 in Richtung Bamberg und fährt Staffelstein Ost wieder ab. Hier geht es auf die Staatsstraße 2204 in Richtung Horsdorf/Stublang. In Stublang wird nach links auf die Kreisstraße LIF 16 in Richtung Uetzing eingebogen. In Uetzing folgt man nicht der Kreisstraße, sondern fährt geradeaus nach Oberlangheim. Vor Oberlangheim weist dann ein Schild nach Vierzehnheiligen. Auf einer schmalen Straße gleitet man schließlich an die hintere Pforte von Vierzehnheiligen. Dort beginnt auch der Wanderweg zum Staffelstein.

Auf der Tour sollte und kann man sich Zeit lassen. Denn die Rückfahrt geht flott: Man fährt hinunter nach Bad Staffelstein zur Autobahn 73 in Richtung Kreuz Suhl. Dort biegt man auf die Autobahn 71 ein und ist bei einem 120er Schnitt in weniger als einer Stunde zurück in Ilmenau.

Strecken-Guide

Die Route - online

Typ: Tagestour

Strecke: 210 km

Zeit: 10 Stunden


Bild "Touren:karte_fuerbitte.jpg"Es ist nicht gestattet, Kartenmaterial aus Routen-planern zu veröffentlichen. Diese Lösung ist auch nicht übel: Ein Klick auf den Button führt zu motoplaner.de. Das ist ein geniales Online-Tool zum Tourenplanen. Die Touren können auch exportiert werden.




Die Route - offline

Bild "Touren:download.gif"Auf das Icon klicken und die Tour als Route für aktuelle Navigations-geräte von TomTom und Navigon oder für den Import in PC-Routenplaner herunterladen. Zum Konvertieren in andere Formate empfehle ich den RouteConverter.

Franziskanerkloster

Vierzehnheiligen 2

96231 Bad Staffelstein


Fon 09571 - 9508-0

Fax 09571 - 9508-50

Mail franziskaner

Web www.vierzehnheiligen.de


Öffnungszeiten Basilika

Winter: 07.30 - 17.30 Uhr

Sommer: 06.30 - 18.30 Uhr


Beichtgelegenheiten:

Vor allen Gottesdiensten und am Samstag von 14 Uhr - 16 Uhr.


Führungsanfragen nur über die Pforte (09571-95080), per Fax: 09571-950850 oder per E-Mail.


Touristische Kontakte


Touristinformation Hildburghausen

Markt 25 (historisches Rathaus)

98646 Hildburghausen


Fon 03685 - 40583

Fax 03685 - 405840

Mail tourist-info@hildburghausen.de

Web www.hildburghausen-info.de


Öffnungszeiten:

Montag: 9 - 13 Uhr

Dienstag bis Freitag: 9 - 18 Uhr

Samstag: 9 - 12 Uhr


Gästeinformation

Bad Colberg-Heldburg

Hauptstr. 4

98663 Bad Colberg


Fon 036871 - 20159

Fax 036871 - 306 83

Mail info@bad-colberg-heldburg.de

Web www.bad-colberg-heldburg.de


Touristinformation Bad Colberg-Heldburg

Bahnhof 182

98663 Heldburg

Fon 036871 - 52077


Tourist-Information Lichtenfels

Marktplatz 10

96215 Lichtenfels


Fon 09571 - 795-101 oder -102

Fax 09571 - 795-194

Mail tourismus@lichtenfels-city.de

Web www.lichtenfels-city.de


Öffnungszeiten

April bis Oktober

Montag - Freitag: 9 - 18 Uhr

Samstag: 10 - 12 Uhr


November bis März

Montag - Freitag: 9 - 12 Uhr

und 13 - 16 Uhr


Stadt Seßlach

Marktplatz 98

96145 Seßlach


Fon 09569 - /92250

Fax 09569 - 808

Mail info@sesslach.de

Web www.sesslach.de


Kur und Tourismus Service

Bad Staffelstein

Bahnhofstraße 1

96231 Bad Staffelstein


Fon 09573 - 33120

Fax 09573 - 331233

Mail Kontaktformular

Web www.bad-staffelstein.de


Öffnungszeiten

November bis März

Montag - Freitag: 8 - 17 Uhr

April bis Oktober

Montag - Freitag: 8 - 18 Uhr

Samstag: 10 - 12 Uhr



Historisches

Das Kloster Banz

Die ehemalige Benediktinerabtei Kloster Banz liegt weithin sichtbar auf dem Banzberg hoch oberhalb des Maintals in Oberfranken. Ursprünglich stand an dieser Stelle die als Bastion gegen die Ungarn errichtete Burg Banz der Markgrafen von Schweinfurt. Der Legende nach stiftete Gräfin Alberada die stark befestigte Burg 1069 zur Gründung eines Benediktinerklosters, nachdem ihr Mann, Markgraf Hermann von Vohburg, bei einem von der Kirche verbotenen Turnier zu Würzburg ums Leben gekommen war.


Nach dem Tod der Stifterin verfiel Kloster Banz. Die Abtei schien vor dem Ende zu stehen, bis Bischof Otto I. von Bamberg die Erneuerung des Klosters und seine Wiederbesetzung mit Mönchen aus Kloster Hirsau anregte. Kloster Banz erlebte einen Aufschwung.


1719 wurde das Herzstück der Anlage, die Klosterkirche, geweiht. Prächtigster Raum ist der Kaisersaal mit seinen Motiven aus der Familiengeschichte der Stifterin des Klosters, Gräfin Alberada von Banz.


Mit der Auflösung des Klosters infolge der Säkularisation wurde im Herbst des Jahres 1802 das bayerische Wappen am Klostertor angeschlagen. Der Abbruch des gesamten Baus wurde in Erwägung gezogen. Herzog Wilhelm rettete die Abtei: 1814 erwarb er Kloster Banz und richtete dort seine Sommerresidenz ein.


Im Jahre 1933 erwarb der Missionsorden der Gemeinschaft von den Heiligen Engeln Kloster Banz. Während des Zweiten Weltkriegs wurde Banz zum Lazarett. Nach Beendigung des Krieges verlor der Orden an Bedeutung. Zwar lebten weiterhin Mönche in der Abtei, doch ein großer Teil des Klosters wurde als Altersheim der Caritas eingerichtet. 1964 verließ die Caritas Banz.


1979 kaufte die Hanns-Seidel-Stiftung die nur noch notdürftig instand gehaltene ehemalige Abtei und restaurierte nach gründlicher kunsthistorischer Untersuchung die Gebäude. Am 22. April 1983 konnte Kloster Banz als Zentrum der Erwachsenenbildung der Hanns-Seidel-Stiftung eröffnet werden.



Alle Angaben ohne Gewähr, bitte vor der Tour die aktuellen Informationen auf den Webseiten checken.